Ort: Berlin-Biesdorf
Bauherr: Privater Bauherr
Architekt: arch.id
Fertigstellung: 2007-2008
Leistungsphasen: 0-8
Gründerzeitvilla, Berlin-Biesdorf
Energetische Modernisierung, Umbau und Erweiterung (2007-2008) mit einem hohen Anteil an Eigenleistung des Bauherren
DIE VILLA
Die vorhandene zwei-geschossige Villa war 1929/30 nach den Entwürfen des Architekten Johann Krause im Stil der frühen Moderne erbaut worden. Sie wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen grundlegend modernisiert und durch einen Anbau auf eine Gesamtwohnfläche von 156 m² erweitert.
LAGE
Das Objekt befindet sich in Biesdorf-Süd, nahe der Grenze zu Köpenick in ruhiger Grünlage inmitten eines gepflegten Einfamilienhausgebietes unweit der Wuhle und Wuhlheide. Das Haus steht im vorderen Teil des voll erschlossenen 1.741 m² großen Grundstücks mit großzügigen Vorgarten und altem Baumbestand.
BESTANDSGEBÄUDE
Das zweistöckige Wohnhaus wurde in massiver Ziegelbauweise errichtet, hat ein flaches Walmdach und ist voll unterkellert. Die wohlproportionierte Putzfassade ist mit bauzeittypischen Stuckelementen verziert, die nach der energetischen Modernisierung mit einem Wärmedämmverbundsystem durch die Bauherrin, eine Bildhauerin, in Eigenleistung rekonstruiert wurden. Der Zugang zum Haus erfolgt über eine verglaste Veranda auf der Westseite.
Der Baubestand wurde unmittelbar nach dem Erwerb des Objektes mit sehr viel Eigenleistung der Familie mit Betreuung durch die Architektin Inka Drohn und den Energieberater Herrn André Kruschke instandgesetzt und entsprechend dem CO2-Programm der KfW-Bank modernisiert.
ERWEITERUNG
Die Erweiterung soll das Haus den heutigen Energie- und Wohnstandards für eine vierköpfige Familie nachhaltig anpassen. Durch die Erweiterung entstanden im Erdgeschoss mit fliessendem Übergang ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer mit ca. 38,2 m², ein großzügiger Koch- und Essbereich mit direktem Zugang zum Garten mit ca. 34,7 m², sowie eine Diele mit Gäste-WC.
Im Obergeschoss ensteht neben den vorhandenen Zimmern und Bad über dieser Erweiterung ein Trockenboden für die Archivierung der Kunstwerke und Grafiken der Eigentümer, die selber als Künstler tätig sind. Ein späterer Ausbau des Trockenbodens zu einem Schlafraum und/oder Heimarbeitsplatz wird erwägt.
GESTALTUNG DER ERWEITERUNG
Im Kontrast zum Bestand soll der sehr modern gestaltete Anbau im Erdgeschoss zu großen Teilen verglast werden und den Blick in den großen Garten ermöglichen. Durch die zeitgemäße Interpretation der historischen Gestaltungselemente des Bestandsbaus (Lichtecken, horizontale Gliederung der Fassade) sollen Altbau und Anbau zu einer ästhetischen Einheit verschmolzen werden.
KONSTRUKTION DER ERWEITERUNG
Der zweigeschossige Anbau erfolgte im Herbst 2008 in moderner Holzskelettbauweise an der Gartenseite des Hauses. Dieses Verfahren ermöglicht durch den hohen Vorfertigungsgrad die Erstellung des Rohbaus in kurzer Zeit.
Das Dach wird als Flachdach mit umlaufender Attika und einer Dachbegrünung ausgebildet. Das Regenwassers soll zunächst auf dem Gelände versickert werden, der Einbau einer Regenwassersammelanlage ist in Planung.